von Gisbert
Wenn ich lese, wie Pionierinnen der elektronischen Musik um Anerkennung kämpfen mussten, dann macht mich der tradierte Sexismus, der dabei ein wichtiger Faktor war, wütend.
Zum Beispiel Delia Derbyshire, die mit ihren bahnbrechenden elektronischen Klängen ganz wesentlich die Atmosphäre der Fernsehserie Doctor Who prägte, hat für ihr Arrangement der Titelmelodie nicht einmal eine Erwähnung als Co-Komponistin erhalten.
Die Mechansimen, die Klangkünstlerinnen vor einem halben Jahrhundert das Leben schwer machten, sind auch heute noch nicht überwunden, darum ist es großartig, dass inzwischen zumindest mit gezielter Förderung gegengesteuert wird.
In den Herbstferien hat die Stadtbibliothek Treptow-Köpenick einen zweitägigen Workshop nur für Mädchen in der Manfred-Bofinger-Bibliothek organisiert: Musik coden mit Sonic Pi!
Sonic Pi ist eine speziell für Kinder entwickelte freie Software, die schon mit wenigen Befehlen eine Fülle an musikalischen Möglichkeiten bietet.
Die Mädchen sind mit großer Begeisterung und Konzentration bei der Sache gewesen. Herausgekommen ist eine Reihe musikalischer Miniaturen, die sich wegen immer wieder auftauchender Elemente auch gut wie ein Stück durchhören lassen.
Zugegeben, auch das Kollegium von lev ist zur Zeit noch ein ziemlicher Männerclub. Wir arbeiten aktiv daran, mehr Frauen im Team zu haben.