Vergangenes Wochenende (6./7.5.23) prämierte im Vorfeld der Superbooth (Europas größte Messe für elektronische Musikinstrumene) die Minibooth unter dem Slogan: Elektronische Musik entdecken und ausprobieren. Kinder von 5-15 Jahren und mit ihnen ihre ganzen Familien waren eingeladen im Freizeit- und Erholungszentrum (FEZ) in der schönen Berliner Wuhlheide Sound zu machen. Dafür waren unzählige fantastische Angebote am Start, die das komplette Spektrum elektronischer Musik abdeckten: Vom MIDIController-Bau bis hin zum Vinyl-DJing, über Housebeats basteln zum Theremin-Bau, Tanzworkshops, Outdoor-Rave, Webradiostreaming und granulare Soundworkshops, es gab so einiges zu machen und zu hören.
Aus unserer Sicht (und vermutlich auch aus Sicht der Veranstalter) war das Ganze ein voller Erfolg. Die erste Minibooth war super besucht, und das obwohl sie von dem fantastischen(!) Orga-Team in kürzester Zeit auf die Beine gestellt werden musste. Für uns war es außerdem eine sehr schöne Gelegenheit, viele andere sympathische Akteur*innen im Feld der Vermittlung elektronischer Musik und ihre spannenden Projekte mal persönlich kennen zu lernen. Wir hoffen daher die Minibooth wird wie schon ihre große Schwester, die Superbooth, eine Instanz und kehrt zukünftig alle Jahre wieder. Und natürlich wünschen wir uns wieder mit am Start zu sein.
Hier ein schneller Überblick über die Angebote, die lev (Rica, Deniz, Piotr und Marten) gestaltet hat.
Touch>>>Sound – Wir bauen die Instrumente der Zukunft
Im Foyer des FEZ, dort wo die Besucher*innen ins Gebäude strömen, fand sich ein langer Tisch mit allerlei Bastelmaterialien, einigen Laptops und diversen digitalen Controllern.

Hier konnten die Kinder, unterstützt von Rica und Marten, unter Einsatz von Controllern wie dem makeymakey und dem TouchMe Interfaces aus leitfähigen Materialien basteln, um damit freie Soundsoftware wie purr data oder den helm Synthesizer zu steuern. Bei Touch>>>Sound ging es uns neben der spielerischen Vermittlung von Grundprinzipien des Designs musikalischer Interfaces und elektronischer Klangerzeugung auch um Fragen der Nachhaltigkeit und (finanzieller) Zugänglichkeit. Wir haben daher mit Upcycling-Hardware (z.B. alte Laptops und Kabelreste) und free/open Source Software (Ubuntu Studio / helm Synth / Purr Data) gearbeitet. Die Resultate konnten sich sehen und hören lassen:





Auf Klangwolken
Bei Denizs und Piotrs Stand im oberen Foyer drehte sich alles ums granulare Sampling. Die Besucher*innen konnten Klänge unterschiedlichster Toy-Instrumente aufnehmen, die Aufnahmen anschließend in ihre kleinsten Teile zerlegen und sie letztlich zu gänzlich neuen Sounds zusammensetzen. Mit der Ipad-App „Borderlands“ können sowohl die einzelnen Sampling-Parameter als auch die Bewegungsgesten der Hände auf dem Tablet-Screen automatisiert werden, so entstehen diverse morphende Klanglandschaften – von dreamlike bis harsch.
Klippo – ein Pausenraum von Automaten
In dem festen Glauben, dass auch Kinder trotz all ihrer enormen Energie auch mal ein Pause brauchen, hat Marten einen Pausenraum mit Ambient-Klanginstallation eingerichtet. Motto hier: Kommt rein und kommt runter.