Alles wird Musik – Field Recordings / Soundscapes / Musique concrete
Soundscapes sind die Klanglandschaften, die uns immer und überall umgeben. Selten nehmen wir sie bewusst wahr, doch liefern sie tatsächlich wundervolles Material zur musikalischen Gestaltung. Das wussten schon Klangkünstler wie Pierre Schaeffer oder Pierre Henry und schufen aus derartigen Klängen die Musique Concrète, konkrete Musik. Sie machten Field Recordings, sie gingen hinaus in die Welt und dokumentierten sie mit Aufnahmegeräten, um die Aufnahmen schließlich in Musik zu verwandeln.
Dieses Konzept kann flexibel aus verschiedenen Inhalten zusammengesetzt werden:
- In kurzen Vorträgen zur Geschichte der Musique Concrete und der elektroakustischen Musik, wird der geschichtliche Hintergrund der Musik beleuchtet. Diese werden begleitet von Klangbeispielen und einem Austausch über die Höreindrücke.
- In der gestalterischen Praxis werden eigene Soundscapes und Musique Concrete – Stücke komponiert. Dafür werden Klänge aus der Umwelt aufgenommen und mithilfe moderner Sounddesign-Software umgeformt.
- Im softwarepraktischen Teil geht es um die kreative Anwendung von Filtern, um Granularsynthese, Timestretching und andere Sample-Editing-Techniken.
Das Ziel dieses Konzepts ist ein reflektierender, kreativer Umgang mit der eigenen akustischen Umwelt. Dabei ist diese zugleich Material und Produkt. Die Teilnehmenden sollen gezielt zuhören und so auditiv ihre Umwelt entdecken, um dort Klänge zur kreativen musikalischen Gestaltung zu finden. Damit einhergehend wird ein technisches Verständnis für die gängingen Verfahren zur Klanggestaltung vermittelt. Begleitend kann ein kulturgeschichtlicher Einblick in die Musique Concrete und andere “Schulen” experimenteller elektronischer Musik gegeben werden.
Nach Abschluss sollen die Teilnehmer über die technischen und gestalterischen Grundlagen verfügen, um eigenständig aus eigens aufgenommenen Klängen ein Soundscape oder ein Kurzes Stück im Stile der Musique Concrete zu komponieren.
Das Konzept arbeitet mit einem didaktischen Ansatz, der erläuternde Vorträge mit Phasen eigenständigen Arbeitens sowie der Reflexion der hörbaren Resultate verbindet.
Zentrales Werkzeug für die Bearbeitung der Klangfiguren sind die levTools. Darüber hinaus wird zum Editieren, Arrangieren der Klangfiguren und Mixing die DAW-Software Reaper benutzt.
Das Konzept mit kulturgeschichtlicher Einführung und tiefgehender Erläuterung der technischen Verfahren eignet sich besonders für Lernende ab dem 15. Lebensjahr ohne Beschränkung nach oben. Der praktische Teil des Konzepts kann auch mit deutlich jüngeren Teilnehmenden durchgeführt werden.